Bericht: GASB meets ÖkoProg Vol. 2 – Jutebeutel meets Biotech. Wie progressiv ist Bioökonomie?

Bei unserer zweiten Episode von GASBmeetsÖkoProg am 20. Mai 2021 haben wir mit drei spannenden Gästen und einem wie immer großartigen Publikum über das Thema Bioökonomie diskutiert und viel gelernt. Ihr könnt euch die Veranstaltung hier vollständig ansehen. In diesem kurzen Beitrag stellen wir euch die Umfrageerbnisse vor und haben für alle Fragen und Antworten Zeitstempel zusammengestellt, damit ihr im Video schnell das findet, was euch am meisten interessiert.

Nachdem wir in der ersten Folge unserer Online-Seminarreihe „GASBmeetsÖkoProg“ im März über die Lebensmittel von morgen diskutiert haben, drehte sich in unserer zweiten Episode alles um das Thema Bioökonomie. Was versteckt sich hinter dem Begriff konkret? Welche Beispiele gibt es schon heute in Deutschland? Und ist das Konzept quasi ein Allheilmittel für die Herausforderungen unserer Zeit oder hat es auch seine Grenzen und Schwächen? Könnte es am Ende sogar manches verschlimmern, wenn es falsch angepackt wird?

Wir von ÖkoProg interessierten uns besonders für die Chancen, die die Bioökonomie für mehr Nachhaltigkeit bietet, während die German Association for Synthetic Biology (GASB) wissen wollte, welche Rolle die synthetische Biologie in diesem Konzept spielen kann.

Auch diesmal haben wir wieder versucht, das Publikum bestmöglich einzubinden. Zum Auftakt haben wir euch gefragt: „Was verbindet ihr mit dem Begriff Bioökonomie?“ Herausgekommen ist dank eurer regen Teilnahme das folgende Kunstwerk:

Die relative Größe der Begriffe symbolisiert, wie häufig ein Begriff genannt wurde. Neben „Nachhaltigkeit“, „Kreislaufwirtschaft“ und „Zukunft“ wurde auch der Begriff „Verwirrung“ häufiger genannt. Das bestätigt uns natürlich in unserer Annahme, dass eine Diskussion über Bioökonomie mit möglichst allen Teilen der Gesellschaft sinnvoll ist (und damit auch diese Veranstaltung, puh Glück gehabt!).

Nachdem wir bereits beeindruckt waren, wie viele Schlagworte euch zur Bioökonomie eingefallen sind, hat uns noch mehr überrascht, wie viele verschiedene bioökonomische Produkte euch bereits im Alltag begegnet sind.

Deutlich vorne liegen dabei Bioplastik und Waschmittel, u.a. gefolgt von Papier und Enzymen. Es findet sich eine bunte Mischung aus altbekannten und High-tech-Produkten. Manchen viel so spontan jedoch auch gar kein Produkt ein.

Anschließend waren unsere drei Gäste aus unterschiedlichsten Fachrichtungen an der Reihe. Unser Ziel war es, durch verschiedene Perspektiven ein möglichst ausgewogenes Gesamtbild dieses komplexen Themas zu erhalten. Prof. Uli Schurr gab uns einen Einblick in das von ihm koordinierte Projekt BioökonomieREVIER Rheinland, einer Modellregion für nachhaltige Bioökonomie in einem ehemaligen Braunkohlerevier. Jana Holz beleuchtete das Thema aus sozialwissenschaftlicher Perspektive und brachte dabei auch viele kritische Punkte an. Dr. Max Mundt ist Mitbegründer der GASB, war CTO des Startups MiProbes und gründet derzeit ein weiteres SynBio-Startup. Er brachte deshalb die Perspektive aus der Wirtschaft und der bioökonomischen Gründerszene ein. Durch den Abend begleitet wurden unsere Gäste und Zuschauer*innen von Dr. Jakob Schweizer von der GASB und, wie auch beim letzten Event, von Margareta Hellmann von ÖkoProg.

Mit einem kurzen Wrap-Up von Dr. Natalie Laibach ging es danach los mit einer lebhaften Frage- und Diskussionsrunde. Alle Teilnehmer*innen bei Zoom und vor dem Youtube-Livestream konnten ihre Fragen an unsere Gäste loswerden, was von euch mit viel Enthusiasmus genutzt wurde. Vielen Dank dafür, wir freuen uns über jede eurer Fragen!

Habt ihr das Event verpasst oder zu spät davon gehört? Wollt ihr euch die Antwort auf eine bestimmte Frage nochmal anhören? Dann findet ihr unten ein Video der gesamten Veranstaltung inklusive Zeitstempeln zu den verschiedenen Vorträgen sowie zu den gestellten Fragen. Habt ihr eine Frage gestellt, aber es war leider nicht genug Zeit, sie während des Events zu behandeln? Wir haben alle unbeantworteten Fragen wie versprochen an unsere Gäste weitergeleitet und deren schriftliche Antworten sind ebenfalls unten aufgeführt. Euch fällt erst jetzt eine Frage ein? Schreibt uns gerne auf Twitter oder auch per Email an kontakt@oekoprog.org.

Wenn euch das Event gefallen hat, seid doch auch beim nächsten GASBmeetsÖkoProg am 10. Juni 2021 um 19 Uhr dabei! In unserem Bundestagswahl-Special „Biologisch in die Zukunft – Können wir Deutschland nachhaltig gestalten?“ haben wir Vertreter*innen vieler Parteien zu Gast und wollen über die Themen Nachhaltigkeit, Technologien (v.a. Biotechnologie) und Wissenschaftsförderung diskutieren. Hier gibt es mehr Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung. Außerdem könnt ihr euch hier zu unserem Newsletter anmelden und wir informieren euch immer, wenn eine neue Veranstaltung ansteht!

Euer GASB meets ÖkoProg Team

Vinca, Martin, René, Anja, Svenja, Jana, Christian, Jakob und Margareta

 

Zeitstempel der Vorträge

  1. Vortrag über das BioökonomieREVIER Rheinland von Prof. Uli Schurr13:08
  2. Beleuchtung der Bioökonomie aus sozialwissenschaftlicher Perspektive durch Jana Holz25:10
  3. Vortrag über den praktischen Nutzen biotechnologischer Forschung, z.B. in bioökonomischen Start-Ups von Dr. Max Mundt – 38:57
  4. Wrap-Up durch Dr. Natalie Laibach51:51

Zeitstempel der Antworten auf folgende Fragen

  1. Frage von Pia Saake: Wie könnte man es schaffen die Ideen und Neuerungen von Start-Ups mit klassischen Bereichen wie Forst-und Landwirtschaft, in denen es an Flexibilität mangelt zusammen zu bringen um die Wichtigkeit dieses Bereiches mit den Neuerungen zu verbinden? – 56:14
  2. Frage von Alex Grundmann an Uli und Max: Was wird im Rahmen von BiooekonomieREVIER bzw BioboosteRR getan, um Gründungen von Startups, Spinoffs usw zu ermöglichen, zu fördern und incentivieren? Als Gründer interessiert mich das. – 1:04:23
  3. Anonyme Frage: Sie haben die nationale Bioökonomie Strategie kurz erwähnt. Inwieweit sind dort auch Themen wie Biotechnolgie und Synthetische Biologie mit aufgenommen? – 1:06:30
  4. Frage von Natalie Laibach: Kann das Konzept purpose Entrepreneurship (also zB Nachhaltigkeitsfokus vor Geld verdienen, Beispiel Ecosia) im Bereich Synthetische Biologie eine Rolle spielen? – 1:12:12
  5. Frage von Johannes Timaeus: Wie kann man Innovationen aus der Synbio auf ihre ökologische Nachhaltigkeit hin evaluieren? – 1:17:36
  6. Frage von Saskia Triller an Uli: Gibt es bioökonomische Ansätze direkt bezogen auf die Rekultivierung/ Umgestaltung der Tagebaulandschaft? – 1:26:48
  7. Frage von Johannes Kopton an Uli und Jana: Wie wird auch die lokale Klima-Bewegung und Zivilgesellschaft rund um das Kohlerevier mit in den Transformationsprozess einbezogen? – 1:30:20
  8. Frage von Martin Fritz a) und Frage von Peter Breunig b):
    a) Brauchen wir neben technologischen Innovationen auch (demokratisch festgelegte) Obergrenzen für den Ressourcenverbrauch, um die planetaren Ökosysteme nicht zu überlasten?
    b) Ist die stoffliche Nutzung von landwirtschaftlicher Biomasse generell eine gute Idee, da dies zu zusätzlichem Flächenbedarf und der Gefahr von indirekter Landnutzungsänderung führen würde? Biokrafstoffe haben dieses Problem verdeutlicht. Brauchen wir statt einer „Bioökonomie“ eine „Solar-und-Wind-Ökonomie“? – 1:36:40
  9. Anonyme Frage a) und Frage von Alex Grundmann b) an Max:
    a) Du hast ja den Erfolg von Ginkgo Bioworks erwähnt. Glaubst du, dass wir in Europa/Deutschland gerade den Anschluss in Sachen synthetischer Biologie verlieren, und was fehlt hier damit wir Firmen wie Ginkgo auch in Europa sehen?
    b) Wie schätzt du die Situation für Startups in Deutschland ein (Ökosysteme, Mentalität, Herausforderungen spezifisch in D) und gibt es leuchtende Beispiele andernorts? Ist Deutschland mal wieder hinterher oder vorne mit dabei? – 1:46:16 
  10. Frage von Alex Grundmann: Welche Rolle spielen eurer Meinung nach die industriellen Schwergewichte in Deutschland auf dem Weg zur Bioökonomie – VW, BASF, Bayer, KWS? Greenwashing, Blockierer oder echte Triebkräfte? – 1:50:23

Übrig gebliebene Fragen und Antworten

an alle

  1. Frage von Johannes Kopton: Grünes bioökonomisches Wirtschaftswachstum oder Bioökonomie in einer schrumpfenden Volkswirtschaft (Degrowth)?
    Antwort von Uli: wenn wir über qualitatives Wachstum sprechen, ist das sicher möglich. Das ist aber keine Frage spezifisch für Bioökonomie sondern für jegliches nachhaltiges Wirtschaften Donut Economy ist auf jeden Fall ein interessantes Konzept. https://de.wikipedia.org/wiki/Donut-%C3%96konomie
    Antwort von Jana: Ich würde hier keine entweder-/oder-Frage draus machen. Entscheidend ist der ökologische Fussabdruck der Wirtschaft, die Möglichkeit der absoluten Reduktion des CO2-Austoßes und die möglichst geringe negative Auswirkung auf Biodiversität, Artenvielfalt, Boden- und Wasserqualität sowie die Einhaltung der planetaren Grenzen. Unter welchem Label dies geschieht (erneuerbare Energien, Circular Economy, Bioeconomy etc.) ist hier vielleicht schlussendlich nebensächlich, bzw. es gibt keine eine Lösungsstrategie, sondern vermutlich braucht es eine gute Kombination vieler verschiedener Ansätze. Ich glaube außerdem, dass es ohne ein „weniger“ in bestimmten Bereichen (Fliegen, Autofahren, Wohnfläche, Konsum im globalen Norden) nicht gehen wird.
    Antwort von Max: Eine „biologische Ökonomie“ wird nicht allein in der Lage sein, den Drang der Menschen zu Expansion zu stoppen oder ein System, das auf Wachstum ausgelegt ist. Wohl wird dieser Ansatz aber negative Auswirkungen unseres jetzigen Wirtschaftssystems abmildern oder (wenn alles gut läuft) gar umkehren können.
  2. Frage von Johannes Timaeus: Wie gehen die Synbios mit moralisch-kulturellen Grenzen bei Eingriffen in Lebewesen um? Hier gibt es sehr verschiedene Vorstellungen, wie sich an der Debatte der grünen Gentechnik zeigt.
    Antwort von Uli: Jede Technologie braucht moralisch-ethische Rahmen. Leider wird hier – auch in der wissenschaftliche Ausbildung und im Diskurs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu wenig Wert drauf gelegt und oft nur plakativ „publiziert“. Im Laufe des Jahres sollte unser Springer Buch zu „Bioeconomy and Sustainability“ erscheinen. Dort sind viele ethische Fragen hierzu diskutiert.
    Antwort von Max: Hier muss es einen breiten gesellschaftlichen Diskurs geben bevor Tatsachen geschaffen werden. Beispiel Minimalzelle, die z.B. bei MaxSynBio erforscht wird: Eine wachsende Zelle, die sich teilt und einen Stoffwechsel hat, aus „leblosen“ Molekülen zusammenzusetzen ist nicht nur eine Herausforderung für die Wissenschaft, sondern auch für Ethik, Religion und ganz generell das Selbstverständnis des Menschen. Die meisten synthetischen Biologen die ich kenne, machen sich darüber Gedanken, fühlen sich bei der komplexen Thematik aber oft im Stich gelassen. Vielleicht hilft es ja, dass sich die Unterhaltungsindustrie (z.B. Netflix) dem Thema annimmt.
  3. Anonyme Frage: Forst und Landwirtschaft haben in meinen Augen grosse Wachstumspotentiale, denn in der material revolution sind wir erst am anfang – i.e. plant protein – nicht nur cellular agriculture (noch weit vom scaling effect entfernt) macht die Forst und Landwirtschaft trotzdem und gerade in der Bioekoenomie doch viel wichtiger und zukunftstraeger?
    Antwort von Uli: da kann ich nur zustimmen Ich denke, dass wir die Frage in der Diskussion schon mal angesprochen haben („Innovation Land- und Forstwirtschaft“). Ein wichtiges Hemmnis ist die Gemeinsame Agrarpolitik, die sehr „Konservative“ und sehr detaillierte Rahmen vorgibt und nicht mit Zielen steuert.
    Antwort von Max: Ich glaube Forst- und Landwirtschaft zeigen sehr gut, dass Natur „skaliert“. Das dient den mittlerweile über 70 weltweiten „alternative protein“ Startups als Inspiration. Der biotechnologische Ansatz (Fermenter statt Äcker) hat für mich den zusätzlichen Vorteil, dass Druck aus der kommerziellen Landnutzung genommen wird. Das birgt Potenzial um Biodiversität zu schützen.
  4. Frage von Lasse Middendorf: Im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels und des fortschreitenden Artensterbens: Welche Ereignisse werden in naher Zukunft einen größeren Einfluss haben? Technologischer Fortschritt (auch in Start-Ups) oder Wandel in der Gesellschaft in Richtung einer Wirtschaft die weniger auf Wachstum ausgerichtet ist?
    Antwort von Uli: der Wandel in der Gesellschaft wird aus meiner Sicht schneller wirken, ist aber gleichzeitig auch Voraussetzung und Chance für neue Technologien.
    Antwort von Jana: Ähnlich wie oben, es geht nicht um ein entweder-/oder, sondern die Frage ist, welche technologischen Innovationen sind gesellschaftlich wirksam, politisch eingebunden und tragen somit als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Wandels zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Die technische Innovation ist das eine, ihre gesellschaftliche Wirkung aber hängt von den Rahmenbedingungen ab.
    Antwort von Max: Biodiversität kann nicht nur technologisch geschützt werden. Der gesellschaftliche Wandel ist notwendig. Ich denke aber, dass noch offen ist, ob es gesellschaftlicher Druck sein wird, der neue, nachhaltige Technologien ermöglicht, oder ob es die Technologien sein werden, die den gesellschaftlichen Wandel anstoßen. In der Geschichte gibt es Beispiele für beides.
  5. Frage von Victor Mays: Manchmal entsteht auch der Eindruck, Bioökonomie wäre nur landwirtschaft. Was ist mit aquatischen Systemen und kann man nicht die hohe Syntheseleistung der Natur nicht besser nutzen, als diese einfach zu defunktionalisieren?
    Antwort von Uli: das stimmt. Blaue Bioökonomie ist auch sehr wichtig (sowohl an der Küste als auch inland) Aquakultur ist eine große Chance (Proteintransfer-Koeffizient). Allerdinsg muss Aquakultur dann auch nachhaltig werden – was sie derzeit sicher nicht ist (Fischfutter). Bioökonomie ist aber auch nicht nur mit Biomasse verknüpft. Deshalb bitte die vielen Ansätze zur Verbesserung von Prozessen nicht vergessen, die z.B. durch Mikrobiologie Biotech kommt (klassisches Beispiel Enzyme in Waschpulver führt zu massiver Reduktion der Waschtemperatur und damit zu massiver Energieeinsparung)
    Antwort von Max: Es wird auf eine gute Mischung ankommen. Wir werden am erfolgreichsten auf nachhaltige Prozesse umstellen, wenn wir weniger Technologie- oder Sektor-zentriert denken, sondern uns die Frage stellen, wie zirkulär diese Prozesse sind.

an Uli Schurr

  1. Frage von Alex Grundmann: Wie ist deine Meinung zu „Vertikaler Landwirtschaft“, Hydroponik, Indoor Farming, Urbane Landwirtschaft usw…Techniken, die häufig Industrieruinen oder urban nicht mehr genutzte Infrastruktur nutzt.
    Antwort von Uli: aus meiner Sicht v.a. für hochwertige Produkte und Produkte mit dem Bedarf hoher Konstanz der Qualität. Die Basiskosten für reine Massenware halte ich bei VF für zu hoch. VF ist auch interessant, wegen der Optionen Energie und Wasser sehr effizient zu nutzen. Wir arbeiten selbst daran und sehen viele Optionen.
  2. dazu Anschlussfrage von Fabian Roemer: Falls diese Technologie relevant sein könnte, würde ich gerne wissen, wie man solche Projekt am besten starten und finanzieren kann.
    Antwort von Uli: es gibt bereits einige „start-ups“ bzw auch schon etwas größere Firmen, die damit arbeiten. Die öffentliche Förderlandschaft ist da derzeit recht konservativ und verpasst Chancen. VC-Geld ist dafür zu bekommen und in D (und in Europa insgesamt) sind da auch gute Chancen vorhanden.
    Antwort von Max: Das kann ich nur bestätigen. Ein schönes Beispiel ist die Berliner Firma infarm, die mit dem Thema über 150 Millionen Euro eingeworben hat. Für das Geld muss man allerdings auch eine Ganze Menge Salat verkaufen, um die Investoren glücklich zu machen.

an Jana Holz

  1. Frage von Alex Grundmann: Welche Konsequenz ergibt sich aus deinem Vortrag für Akteure, die die Bioökonomie vorantreiben? Die Lösung der (resultierenden) gesamtgesellschaftlichen Veränderungen war ja schon in der Historie eigentlich nie die primäre Aufgabe derer, die Entwicklungen angetrieben haben…?
    Antwort von Jana: Das stimmt, aber ich würde es schon als deren Aufgabe /bzw. unser aller Aufgabe ansehen, potenzielle Konsequenzen, Risiken, nicht-intendierte Nebenfolgen und Wechselwirkungen der eigenen Aktivitäten, ob sie nun wissenschaftlich, wirtschaftlich, technisch sind, zu reflektieren. Der Dialog und kritische Austausch darüber mit möglichst breiten Akteursgruppen führt sicherlich auch wieder zu neuen Ansätzen und Entwicklungen innerhalb der Bioökonomie und unter den Akteuren, die diese explizit vorantreiben.

an Max Mundt

  1. Frage von Saskia Triller: Wie könnte man deiner Meinung nach ein gutes „Gründer:innen-Mindset“ an die Universitäten zu Studierenden und Promovierenden bekommen?
    Antwort von Max: Da gibt es an deutschen Unis noch ganz viel Luft nach oben aber Möglichkeiten gibt es reichlich. Ich habe mal eine Vorlesung zu synthetischer Biologie gehalten. Die Prüfungsleistung war ein Businessplan, in dem die Studenten ein Produkt entwerfen sollten, das auf einer der erlernten Technologien beruht. Die Ergebnisse waren fantastisch. Ein zweites Beispiel, das mich geprägt hat ist der iGEM-Wettbewerb. Hier wird Studenten schon früh vermittelt, was alles zu einem erfolgreichen SynBio-Projekt dazugehört: Neben soliden Experimentalplänen eben u.a. auch Marketing und Fundraising.
Margareta Hellmann

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