Pressemitteilung – Gesetzesentwurf geleakt

EU-Kommission auf dem Weg zu wissenschaftsbasierter Regulierung von Genome Editing

In der Nacht auf den 16. Juni 2023 wurde der Entwurf der EU-Kommission zur Novellierung des Gentechnikrechts an die Öffentlichkeit durchgestochen, wie verschiedene Medien berichteten. Darin wird eine neue Regulierung von Pflanzen vorgeschlagen, die mittels sogenannter Neuer Genomischer Techniken (NGTs) gezüchtet wurden.

Bestimmte NGT-Pflanzen, die genauso auf klassische Weise hätten gezüchtet werden können (Kategorie 1), sollen in Zukunft nicht mehr den strengen Gentechnik-Zulassungsprozeduren unterzogen werden.

Dr. Robert Hoffie, Vorsitzender der Umwelt-NGO Öko-Progressives Netzwerk e. V., kommentiert:

Mit einer solchen Regulierung würden sinnvolle Anwendungen von NGTs ermöglicht, statt diese pauschal zu behindern. Zum Glück hat die EU-Kommission das erkannt und einen Kompromiss gefunden, der wissenschaftliche Empfehlungen klar erkennen lässt.

Auch Vorstandsmitglied Svenja Augustin, die als Doktorandin der Universität Düsseldorf selbst mit NGT-Pflanzen arbeitet, begrüßt die Vorschläge der Kommission:

Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Entwurf der Kommission deutlich logischer als die alte Regulierung. Die gleiche Pflanze einmal als harmlos und einmal als total gefährlich zu behandeln, nur weil die gleiche Mutation anders zustande gekommen ist, ergibt wirklich wenig Sinn.

Das Öko-Progressive Netzwerk ist ein unabhängiger Umwelt-Verein, der sich für wissenschaftsbasierte Nachhaltigkeit einsetzt und sich dabei als Dialogplattform für umweltbewusstes Wirtschaften versteht. Mit Projekten wie “Progressive Agrarwende” und der Initiative “Give Genes a Chance” haben seine Mitglieder den Diskurs in der Gentechnik-Debatte durch Wissenschaftskommunikation und die Perspektive junger Forschender vorangetrieben.

Die offizielle Veröffentlichung des Entwurfs wird für den 05.07.2023 erwartet.

Weitere Informationen: https://oekoprog.org/
Kontakt für Rückfragen: presse@oekoprog.org

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Johannes Kopton

Johannes ist Mitgründer und 1. Vorsitzender von ÖkoProg. Er ist Doktorand an der landwirtschaftlichen Fakultät der Uni Bonn und beschäftigt sich mit der Bilanzierung und Optimierung von Nachhaltigkeit in Verfahrenstechnik und Landwirtschaft. In seiner Freizeit züchtet er Mikroalgen.

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