Städte sind oft grau und versiegelt – heizen sich auf und sind mit stickiger Luft umgeben. Neue architektonische Konzepte könnten hier entgegenwirken und durch intensive Begrünung und Bepflanzung von Fassaden nicht nur das Stadtbild verschönern: die Bepflanzung verbessert auch das Mikroklima, d.h. verringert die Aufheizung und isoliert im Winter, schluckt Lärm, reduziert Schadstoffe – Pflanzen sind super Luftreiniger – und erhöht die Biodiversität. Letzteres kann wiederum Urban Farming begünstigen, da es wichtige Insekten für die Kultivierung anlockt. Ganz nebenbei hat grün als Farbe auch eine positive und vor allem beruhigende Wirkung auf uns Menschen. Beispiele gibt es inzwischen in vielen Städten, ein Vorreiter hier ist sicher Singapur, aber auch Mexico City versucht durch Bepflanzung der Straßenpfeiler dem Smog entgegenzuwirken. Während viele Ansätze auf neue Gebäude fokussiert sind, setzt die Idee Urban Pergola von Student*innen aus Bremerhaven auf bestehende Räume und nutzt Zwischenräume von Gebäuden, um Netze für Rankpflanzen wie Clematis zu spannen – dies erhöht die Oberfläche und könnte Räume zur Erhaltung von Wasservorräten schaffen.

Ein ferner Traum werden wohl Fassaden bleiben, die selbst wachsend durch Photosynthese nicht nur für Energie sorgen, sondern auch gleich mit das CO2 aus der Luft filtern und Sauerstoff produzieren. Die sogenannte „Blattseide“ des Künstlers Julian Melchiorri ist zwar dekorativ, die tatsächliche Funktionalität bleibt zweifelhaft – es ist seit ein paar Jahren still um seine Idee geworden. Dennoch gibt es erste Schritte, die Photosynthese in vitro zu optimieren. Man darf also gespannt sein, was die Zukunft hier über Urban Pergola und Fassadenbegrünung hinaus noch bringt.