Erschienen inAllgemein, Gastbeitrag
5. Oktober 2022

Was es bedeutet, als Umweltschützer für die Wissenschaft einzustehen

Mark Lynas, Mitbegründer von RePlanet, eröffnete die erste öffentliche Konferenz des Vereins in Warschau (A New Hope: The RePlanet Sessions 2022) mit einer inspirierenden Rede. Über seine Geschichte als Umweltaktivist und wie die Wissenschaft seine Haltung zum Naturschutz beeinflusste. Nachfolgend das Transkript seiner Rede, von uns aus dem Englischen übersetzt:

„Während meiner bisherigen Lebenszeit stieg die CO2 – Konzentration der Atmosphäre von 325 ppm (parts per million) auf beinahe 420 ppm an. Die Durchschnittstemperatur des Planeten stieg um 0,5 °C. Der Meeresspiegel stieg um über fünf Zentimeter. Und dabei bin ich noch nicht einmal so alt.

Ich wurde in Viti Levu auf Fiji im April 1973 geboren, das zu dieser Zeit eine üppig bewachsene Insel war, umgeben von tropischen Korallenriffen voller Leben. Die Insel ist immer noch grün, doch die Stürme sind stärker, die Dürren länger geworden und Fijis Coral Coast (Anmerkung: Name eines Küstenabschnitts auf Fiji, wörtlich: Korallenküste) scheint heute keine Korallen mehr zu beherbergen. Ich wuchs zum Teil in Peru auf, wo mein Vater als Geologe in den Hochanden arbeitete. Viele der Gletscher, welche er bewunderte und welche die eisbedeckten Gipfel der Cordillera Blanca einsäumten, sind inzwischen ebenfalls verschwunden. So wie die Korallen auf Fiji. Die Ströme, welche durch diese Gletscher gespeist wurden, fingen an, auszutrocknen. Gleichzeitig füllen sich durch das Schmelzwasser mehr und mehr Hochtäler in bedenklichem Ausmaß.

Als ich meine Karriere als Wissenschaftsjournalist begann, waren diese Dinge noch so neu, dass sie von kaum jemandem ernstgenommen wurden. Heutzutage sind sie so alt, dass sie kaum noch einer Nachricht wert sind. Fluten, Dürren, Wald-, und Buschbrände, was auch immer … Die Klimakrise ist zu einer alltäglichen, fast schon banalen Realität geworden. Zwischenzeitlich hat sich der Zustand der Natur stark verschlechtert. Teile Perus, die noch Dschungel waren, als ich dort lebte, sind nun offene Agrarflächen. Im benachbarten Brasilien ist es noch schlimmer.

Seit dem Jahr meiner Geburt gingen mehr als 400 Millionen Hektar tropischer Regenwald weltweit verloren – mehr als die gesamte Landesfläche Indiens. Über den ganzen Globus verteilt mussten Säugetiere, Vögel, Fische und Amphibien seit 1970 zwei Drittel ihrer Populationsgrößen  einbüßen. Parallel zu meinem Lebensweg verlief das Aufkommen der modernen Umweltbewegung. E. F. Schumacher schrieb „Small is beautiful – Die Rückkehr zum menschlichen Maß“ im Jahr meiner Geburt, 1973. Friends of the Earth wurde nur wenige Jahre zuvor gegründet und Greenpeace im Jahr 1971. Während ich aufwuchs gab mir die Arbeit dieser Organisationen Hoffnung. Selbst als Kind lag mir der Umweltschutz schon am Herzen. Ich sorgte mich um sauren Regen, Pestizide und die Verschmutzung unseres örtlichen Flusses in den englischen Midlands. Im Jahr 1987 führte ich ein Schulprojekt zum Treibhauseffekt, wie man Klimawandel damals noch nannte, durch. Während meiner Studienzeit rief ich eine Umweltsparte in der lokalen Unizeitung ins Leben. Als ich die Uni 1995 verließ, trat ich EarthFirst! bei, besetzte Bäume und Tunnel im ländlichen Britannien, um den Bau von Straßen, Hotels und Landebahnen zu stoppen, der den kleinen Rest unserer Wälder weiter zerstörte.

In den späten 90er Jahren hörte ich zum ersten Mal von Gentechnik und half dabei, die Ausbreitung genetisch modifizierter (veränderter) Organismen (GMOs bzw. GVOs) durch zielgerichtete Aktionen zu verhindern: Wir zerstörten sie, wo immer wir nur konnten. In Laboren und auf den Feldern. Ich organisierte den ersten Massenprotest gegen Monsanto in England mit, indem ich zusammen mit massenweise anderen Leuten in den Hauptsitz eindrang. Wir trugen Unterhosen über unseren Alltagshosen und nannten uns „Superhelden gegen Genetik“, oder kurz SHAG (Super Heroes Against Genetics).

Obwohl ich Geschichte und Politik studierte, hatte ich immer eine große Leidenschaft für Naturwissenschaften. Als ich die Recherchen für mein erstes Buch zum Klimawandel begann, nahm ich die Gelegenheit dankend wahr, hunderte, wissenschaftlich begutachtete Arbeiten, veröffentlicht in der Allgemeinheit unbekannten Fachzeitschriften, zu lesen. Damals waren diese noch nicht online verfügbar; ich musste die schwach beleuchteten Regale im Keller der Radcliffe Science Bibliothek der Oxford University abklappern, um jeden einzelnen Artikel zu finden.
Als mein Buch veröffentlicht wurde, fand ich mich immer wieder in der Situation, wissenschaftliche Erkenntnisse vor sogenannten Klimaskeptikern verteidigen zu müssen. Im Fernsehen oder Radio musste ich auf Angriffe von Leuten antworten, die behaupteten, das Klima ändere sich nicht, es seien nur natürliche Zyklen oder sonstige fadenscheinige Dinge, die ihnen eben einfielen.
Und an dieser Stelle kam die Wissenschaft ins Spiel.
Ja, heute mag es schneien, sagte ich ihnen. Aber die Mehrzahl von „Anekdote“ ist nicht „Daten“! Belege zählen. Wissenschaftliche Begutachtung zählt. Wissenschaftlicher Konsens zählt.

Ja, die Tatsache, dass jede große wissenschaftliche Organisation der Welt diesem 99-prozentigen Konsensus bezüglich Klimaerwärmung zustimmt, ist relevant.
Und als der Tag kam, an dem ich feststellte, dass ich auf der falschen Seite des wissenschaftlichen Konsenses stand, wenn es um das Thema Gentechnik ging, fühlte ich mich deshalb ganz besonders verwundbar. Ich dachte die ganze Zeit, ich sei im „Team Wissenschaft“ – jetzt war es eher wie: „Was meinst du damit, es ist eine schlechte Idee, Labore auseinanderzunehmen und Feldexperimente zu verwüsten?“
Es war ein bisschen wie in dem Mitchell und Webb Sketch, wo sie zwei SS – Offiziere sind, verdutzt umherschauen und sich dann fragen: „Moment mal, auf unseren Baretten sind Totenköpfe drauf … sind wir vielleicht die Bösen?“
Klar, rückblickend war es ein offensichtlicher Widerspruch. Ich konnte nicht ins Fernsehen und, ohne eine Miene zu verziehen, behaupten: „Man sollte auf den wissenschaftlichen Konsens bezüglich Klimawandel hören, diesen aber bezüglich GMOs ignorieren.“

Aber genau das taten Greenpeace, Friends of the Earth und scheinbar die gesamte Umweltbewegung, die ich immer bewunderte und mit der ich mich immer identifiziert hatte. Und das betraf nicht nur GMOs. Ich war mehr als zehn Jahre in der Klimaaktivismus-Szene, bevor mich jemand darauf aufmerksam machte, dass Kernkraft gewaltige Mengen an CO2-freier Elektrizität erzeugt und das wohl gar nicht mal so schlecht sei. Und dennoch, als ich versuchte, über diese Anliegen zu sprechen, bekam ich keine Bühne. Es gab einfach keine Diskussion darüber. Es war komplett tabu.

Es dauerte ein paar Jahre, bis ich meinen Mut zusammennahm und damit an die Öffentlichkeit ging. Und als ich es im Jahr 2013 mit einer Rede auf der Oxford Farming Konferenz tat, kam die Reaktion darauf sofort. Jetzt war ich ein Monsanto Lobbyist und wurde auf tausende Facebook–Memes gephotoshopped. Freunde und Kollegen, mit denen ich jahrelang gearbeitet hatte, unterschrieben Denunziationsschriften gegen mich. Es war wie im maoistischen China. Auf den Straßen Oxfords schauten mich die Leute nicht mehr an oder wechselten sogar die Straßenseite.

Gleichzeitig jedoch erreichten mich Emails aus der internationalen Wissenschaft, sogar der Vorstand der US Association for the Advancement of Science. Sie alle teilten mit mir ihre eigene Verzweiflung über die Umweltbewegung, die ihre Bodenhaftung zur Wissenschaft verloren zu haben schien und stattdessen romantisierenden Fantasien anhängt, ohne einen Bezug zur modernen Welt.
Ich versuchte, andere Grüne zu überzeugen, doch niemand hörte mir zu. Ich fühlte mich sehr allein. Ich weiß, dass viele von euch in diesem Raum hier ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es kippt wirklich deine Weltanschauung um, weil du etwas glauben sollst, dass beim besten Willen keinen Sinn ergibt.
Warum konnte ich nicht sowohl pro Klimaschutz und pro Kernkraft sein?
Warum nicht sowohl pro GMO und pro Biodiversität?
Warum stehen diese Leute auf unterschiedlichen Seiten und beide gleichermaßen gefangen in ihren Gräben?

Wir alle haben unsere eigene Geschichte davon, wie es passierte. Aber für mich war das der Punkt, an dem ich feststellte, dass die Umweltbewegung von Grund auf neu aufgebaut werden muss. Und über die Jahre hinweg traf ich viele von euch aus diesem Raum, als ich umherreiste, um Reden zu halten, an Veranstaltungen teilzunehmen und so weiter. Und ich bemerkte, dass die Bausteine dieser Bewegung bereits da waren, überall verstreut und ich nicht allein war. Und, dass wir diese Leute, die sowohl pro Wissenschaft als auch pro Umwelt sind, dringend zusammenbringen müssen.

Ich reiste durch Afrika. Dort bekam ich aus erster Hand mit wie Kleinbauern, die nur sich selbst ernähren konnten und deren Kinder eindeutig unterernährt waren, verzweifelt versuchten, an neue, dürreresistente Pflanzen zu kommen. Doch die Anti–GMO–Gruppen, die von westlichen, in Bio–Ideologie verhafteten, reichen NGOs dazu angestiftet wurden, verbreiteten Mythen über GMOs: Sie verursachten Krebs, Unfruchtbarkeit und – man mag es kaum glauben – führten dazu, dass Jungs homosexuell werden. Ich begann mich dafür zu schämen, dass sich diese Leute, welche homophobe, wissenschaftsfeindliche Mythen in Afrika verbreiten, Umweltschützer nennen und einst meine Verbündeten waren.
Ich sah das gleiche in Bangladesch, wo Anti–GMO–Gruppen Bauern aufsuchten, die insektenresistente Bt–Auberginen anbauten und ihnen erzählten, man würde dadurch gelähmt werden. Stattdessen, so rieten diese Umweltschützer den Bauern, sollten sie weiterhin starke Pestizide verwenden, die tatsächlich krebserregend sind. Denn sonst würden sie keine Ernte machen können.
Ich sagte zu mir selbst: Diese Leute sind anti GMO und pro Pestizide, wohingegen eine wissenschaftlich basierte Umweltbewegung pro GMO und anti Pestizide sein müsste. Warum gibt es das nicht?

Ich besuchte auch Chernobyl und Fukushima und traf Menschen, deren Lebengrundlage durch eine übertriebene Angst vor Strahlung zerrissen war. Ich sah, wie Greenpeace und Die Grünen in Deutschland den tragischen Tod von 18 000 Tsunamiopfern instrumentalisierten, um unsere größte Quelle, quasi-dauerhaft verfügbarer (Anmerkung: ca. 90 % der Zeit), grundlastfähiger und CO2–freier Energie abzuschalten.

Ich sah, wie Deutschland unaufhaltsam in die momentane Tragödie hineinmarschierte, indem es Kernkraftwerke abschaltete und damit die Energiezukunft des Landes in die eifrigen Hände Vladimir Putins legte. Und ich dachte: Warum kann ich nicht pro erneuerbare Energien, pro Kernkraft, und anti Putin gleichzeitig sein? Warum, das eine gegen das andere ausspielen?
Und dennoch hassten die ganzen Wind-, und Solar–Leute Kernkraft und bereiteten sich darauf vor, stattdessen Vorlieb mit russischem Gas zu nehmen. Und die Kernkraft–Leute wiederum hassten alle Wind und Solar, aber mochten die russischen Reaktoren. Das Sache mit der Klimakrise schien nur noch zweitrangig. Um den Titel eines Buches von Naomi Klein zu bedienen: Das Klima ändert alles, außer unsere Einstellung.

Die Wissenschaft, so scheint es, wurde immer übersehen, oder nur dann bemüht, um bereits vorher festgelegte, ideologische Positionen zu legitimieren. Doch ich habe auf die harte Tour gelernt, dass Wissenschaft mehr als eine Aufzählung von passend herausgepickten Literaturverweisen ist, um ein Argument zu stützen. Echte Wissenschaft spiegelt den Prozess der Hypothesenbildung wider, die einer kritischen Untersuchung mittels robuster und objektiver Belege auf replizierbare Art und Weise ausgesetzt wird. So viele Umweltschützer zu sehen, die nicht nur sehr selektiv mit der Wissenschaft umgehen, sondern sie komplett als eine Art postkoloniales Überbleibsel ablehnen, brachte mich zu der Erkenntnis, dass etwas viel Größeres auf dem Spiel steht.

Wenn wir Wissenschaft nicht zur Identifizierung von Problemen nutzen können, geschweige denn zu deren Lösung, dann bleibt uns nichts als ein formloser, postfaktischer Dunst konkurrierender Ideologien, ein Schlamm von Fehl-, und Misinformation mit Debatten, die von jenen gewonnen werden, welche am lautesten schreien, die extremsten Behauptungen aufstellen und die meisten Anhänger gewinnen. Es wäre wie ein ewiges Russel Brand YouTube Video.
Und Wissenschaft ist nicht nur etwas für den globalen Norden, Wissenschaft ist für alle. Wissenschaft ist der dürreresistente Samen, den die Bauern, die ich in Tansania getroffen habe, pflanzen wollen. Wissenschaft ist das Klimamodell, das uns die unglaubliche Möglichkeit verleiht, unsere wärmere Zukunft vorherzusagen. Wissenschaft ist unsere Möglichkeit, das genetische Material eines auftauchenden Virus zu sequenzieren und innerhalb von Tagen einen mRNA-Impfstoff zu kreieren, der die Welt vor einer Pandemie schützt.

Eine Umweltbewegung, die Wissenschaft selektiv ablehnt, wäre nicht nur unfähig, tatsächliche Umweltprobleme zu lösen, sondern würde eine ernstzunehmende Gefahr darstellen, die Dinge schlechter zu machen. Eine unwissenschaftliche Übertreibung der Strahlengefahr zum Beispiel, ist meiner Ansicht nach mitverantwortlich für einen erheblichen Teil des aktuellen Temperaturanstiegs. Hunderte geplante Reaktoren konnten aufgrund der Anti–Kernkraft–Bewegung nicht gebaut werden, nur um durch Kohlekraftwerke ersetzt zu werden.
Ich könnte mich ewig darüber beschweren, doch gleichzeitig realisierten vielen von uns in dieser neuen pro–wissenschaftlichen Bewegung, dass wir etwas Positives zu sagen haben müssen. Es ist zu einfach, sich nur zu beschweren, zu trollen und zu kritisieren.

Wir brauchten eine Vision, etwas, das inspirieren konnte. Ein Manifest für eine Umweltbewegung, die technologiefreundlich, wissenschaftlich basiert, progressiv und modern ist. Wir nannten es Ökomodernismus, was eine treffende Bezeichnung für die markanten Eigenschaften unserer Philosophie war, aber es war doch nicht ganz richtig. Denn für mich schien da sehr viel Moderne dabei zu sein, aber nicht viel „Öko“.

Ich denke, viele von uns waren bereit, etwas Neues auszuprobieren. Also versammelten wir uns im Jahr 2021 für ein Treffen in Antwerpen, noch während der Covid–Pandemie und daraus wurde schließlich RePlanet. Nicht einfach nur eine grundverschiedene Bewegung, sondern ein professionell Organisiertes Netzwerk von Aktivisten in mehreren Ländern. Vereint, um fortan das Mainstream-Ökodenken zu übernehmen. Nicht nur, was den wissenschaftlichen Aspekt angeht, sondern auch in puncto Ehrgeiz.

Zum Beispiel: Wenn wir ein „Mondlandungs–Programm“ für erneuerbare Energien kombiniert mit SMRs (small nuclear reactors) hätten, warum dann nicht das Nettonullziel für Treibhausgasemissionen vorziehen auf 2040?
Wenn wir uns die moderne Molekularbiologie zunutze machen wollen, warum benutzen wir sie nicht zur Präzisionsfermentation und zu anderen, auf Mikroorganismen basierenden Vorgehensweisen, um Proteine und Fette für die menschliche Ernährung herzustellen und das alles ohne das Leid und die Umweltzerstörung durch industrielle Viehhaltung?
Als Putin in die Ukraine einfiel, wurde jedem, außer den deutschen Grünen klar, warum es ein katastrophaler Fehler gewesen war, Kernkraftwerke abzuschalten. Als sich die öffentliche Meinung in Europa und sonst auf der Welt dramatisch zu Gunsten von Kernkraft änderte, betonten wir, dass Solidarität mit der Ukraine bedeutet, Putin abzuschalten (Anmerkung: eine Anspielung auf die „Switch Off Putin“-Kampagne von RePlanet). Nicht in drei Jahren, sondern sofort. Und um die Lichter weiter brennen lassen zu können, müssen Kernkraftwerke weiterbetrieben werden und zudem drastische Energiesparmaßnahmen sowie Energieaushilfsvereinbarung durchgesetzt werden.
Wir konnten einen großen Sieg einfahren, indem die EU die Kernkraft in ihre grüne Taxonomie aufnahm und dadurch die Weichen für grüne Investments in Kernkraft stellte. Wir sahen, wie die finnischen Grünen einen pro–Kernkraft Standpunkt bezogen und Mitglieder von Fridays for Future in Polen ihnen folgten.

In unseren Kampagnen versuchten wir auf unsere positive Vision aufmerksam zu machen. Unsere Bewegung in Schweden schickte ganze LKW–Ladungen mit Hilfsgütern in die Ukraine.
Wir haben Kampagnen geführt, um Urwälder hier in Polen zu schützen, um Wölfe in Skandinavien zu schützen und um Renaturierung überall zu unterstützen.
Wir stellten uns gegen fossile Brennstoffe und manche haben Zeit im Gefängnis verbracht, weil sie ihre Überzeugungen auf die Straßen trugen. Ich verneige mich vor ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit, denn dafür sollte RePlanet stehen.
Wir kämpften, um Gentechnik eine Chance zu geben und dadurch die europäische Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Und wir setzten uns für tierfreies und landwirtschaftsfreies (s. Präzisionsfermentierung) Essen ein. Wir stellten uns gegen die absurde Situation, in der Wälder in Nordamerika kahlgeschlagen und nach Europa verschifft werden, um dort in Biomassekraftwerken als „grüne“, „erneuerbare“ Energie klassifiziert zu werden.
Das sind Dinge, die RePlanet tut.

Wir lieben die wilde Natur, aber hassen Armut. Wir glauben an Demokratie, an Freiheit und an Fortschritt. Wir folgen der Wissenschaft und sind bereit, unsere Meinungen zu ändern, in Anbetracht neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wir lieben Tiere, sind Geeks und Empiriker. Wir sind vegan und queer. Wir sind alle die, die glauben, wir können eine bessere Zukunft haben und mithelfen, diese aufzubauen.

Das ist RePlanet.

Ich für meinen Teil fühle mich nicht mehr einsam. Ich fühle mich nicht mehr so, als ob ich zwischen Wissenschaft und Umweltaktivismus wählen müsste. Ich fühle mich nun als Teil von etwas größerem, etwas von historischer Bedeutung, etwas, wovon ihr alle ebenso ein Teil seid. Und genau das ist RePlanet.
Danke!“

[Im Original veröffentlicht auf replanet.ngo übersetzt durch Marc Braun]

Mark Lynas

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    Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse

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