Spirulina anbauen: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Der „Bioreaktor“ ===
 
=== Der „Bioreaktor“ ===
 
Suche dir für deine Algen ein durchsichtiges Behältnis. Die Größe entscheidest du, je mehr Volumen, desto mehr erntest du. Es eigenen sich zum Beispiel Plastikflaschen, Glasflaschen, große Einmachgläser oder ein Aquarium. Natürlich muss Licht in das Gefäß fallen können.
 
Suche dir für deine Algen ein durchsichtiges Behältnis. Die Größe entscheidest du, je mehr Volumen, desto mehr erntest du. Es eigenen sich zum Beispiel Plastikflaschen, Glasflaschen, große Einmachgläser oder ein Aquarium. Natürlich muss Licht in das Gefäß fallen können.
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=== Licht ===
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Wenn du eine Fensterbank hast, würde ich als Lichtquelle die Sonne empfehlen, ansonsten tut es auch eine helle Lampe (wirkt sich aber natürlich auf die CO2-Bilanz der Ernte aus). Je mehr Licht, desto schneller wachsen die Algen.
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=== Wärme ===
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Spirulina wächst am Besten bei etwa 35°C, aber auch bei Zimmertemperatur funktioniert es. Wenn im Sommer die Sonne auf das Gefäß scheint, reicht das völlig aus. Bei weniger als 15°C kommt das Wachstum praktisch zum Erliegen und bei über 38°C können die Zellen schaden nehmen und absterben.
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=== Belüftung ===
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Algen verarbeiten im Wasser gelöstes CO2, dabei entsteht Sauerstoff, der dann ebenfalls im Wasser gelöst ist, oder als kleine Bläschen aufsteigt. Damit immer frisches CO2 im Wasser ist, kann es sinnvoll sein, Luft dadurch blubbern zu lassen. Außerdem schwimmen die Spirulina-Zellen nicht von alleine umher sondern müssen umgerührt werden. Entweder du rührst also ab und zu um, oder du nimmst dafür eine einfache Aquariumpumpe. Dabei solltest du aber darauf achten, Luftschläuche in Lebensmittelqualität z. B. aus Silikon zu verwenden, denn billige PVC-Schläuche enthalten oft krebserregende Weichmacher, die man seinen Guppies vielleicht antut, aber nicht in seinem Essen haben will.

Version vom 10. Januar 2021, 17:25 Uhr

In diesem Artikel geht es darum, wie du die Mikroalge Spirulina ohne großen Auffand zuhause anbauen kannst. Er bezieht sich auf die am häufigsten genutzte Art Arthrospira platensis.

Biologische und ernährungsphysiologische Grundlagen

Spirulina (korrekter: Arthrospira) ist eine Gattung der Cyanobakterien, die man auch Blaualgen nennt (im Gegensatz zu den Blaualgen aus dem Badesee, sind sie aber nicht giftig, sondern im Gegenteil sehr gesund). Sie können zu über 50% aus Eiweiß bestehen und enthalten neben vielen Vitaminen auch die Spurenelemente Calcium, Eisen und Magnesium in bioverfügbarer Form. Deshalb gilt sie bei der Welternährungsorganisation FAO seit Langem als vielversprechendes Nahrungsmittel, gerade auch für den globalen Süden. Spirulina wird sogar von der NASA und der ESA als potenzielles Nahrungsmittel für Langzeitmissionen im All diskutiert.


Der Vorteil von Spirulina ist auch, dass sie in sehr alkalischen Gewässern vorkommt. Das bedeutet, dass du keine Angst haben musst, dass die Kultur mit anderen Algen, Pilzen oder Bakterien kontaminiert wird, weil die bei einem pH-Wert von über 10 nicht überleben können. Du musst also nicht einmal besonderen Wert auf steriles Arbeiten legen.

Material

Der „Bioreaktor“

Suche dir für deine Algen ein durchsichtiges Behältnis. Die Größe entscheidest du, je mehr Volumen, desto mehr erntest du. Es eigenen sich zum Beispiel Plastikflaschen, Glasflaschen, große Einmachgläser oder ein Aquarium. Natürlich muss Licht in das Gefäß fallen können.

Licht

Wenn du eine Fensterbank hast, würde ich als Lichtquelle die Sonne empfehlen, ansonsten tut es auch eine helle Lampe (wirkt sich aber natürlich auf die CO2-Bilanz der Ernte aus). Je mehr Licht, desto schneller wachsen die Algen.

Wärme

Spirulina wächst am Besten bei etwa 35°C, aber auch bei Zimmertemperatur funktioniert es. Wenn im Sommer die Sonne auf das Gefäß scheint, reicht das völlig aus. Bei weniger als 15°C kommt das Wachstum praktisch zum Erliegen und bei über 38°C können die Zellen schaden nehmen und absterben.

Belüftung

Algen verarbeiten im Wasser gelöstes CO2, dabei entsteht Sauerstoff, der dann ebenfalls im Wasser gelöst ist, oder als kleine Bläschen aufsteigt. Damit immer frisches CO2 im Wasser ist, kann es sinnvoll sein, Luft dadurch blubbern zu lassen. Außerdem schwimmen die Spirulina-Zellen nicht von alleine umher sondern müssen umgerührt werden. Entweder du rührst also ab und zu um, oder du nimmst dafür eine einfache Aquariumpumpe. Dabei solltest du aber darauf achten, Luftschläuche in Lebensmittelqualität z. B. aus Silikon zu verwenden, denn billige PVC-Schläuche enthalten oft krebserregende Weichmacher, die man seinen Guppies vielleicht antut, aber nicht in seinem Essen haben will.