Weltweit wird fruchtbarer Ackerboden knapp. Wenn wir nicht die letzten natürlichen Ökosysteme verdrängen wollen, können wir die Flächen für unsere Landwirtschaft nicht noch weiter ausdehnen. Gleichzeitig wachsen immer mehr Städte auf der Welt zu Megacities heran. Eine mögliche Lösung wäre es, einen Teil der Lebensmittelproduktion vom Land in die Stadt zu verlagern. Aber wie soll das funktionieren? Schon jetzt ist vielerorts kaum Platz für die vielen Menschen, Mieten steigen, Wohnraum ist knapp. Es müssten also Flächen genutzt werden, die nicht mit Wohnraum konkurrieren. Solche Ideen gibt es und auch schon Modellprojekte. Zum Beispiel eine Kombination aus Gemüseanbau und Fischzucht auf den Dächern Berlins [1]. Andere zieht es in den Untergrund: Ungenutzte Bunker und U-Bahn Tunnels werden von einem Start-up in London für den Anbau unter LED-Licht genutzt [2]. In beiden Fällen ist kein Ackerboden nötig, denn die Pflanzen wachsen in einer Nährlösung. Das kann zusätzlich auch Wasser sparen. Perfekt für den Untergrund geeignet sind auch Pilze, denn sie brauchen nur sehr wenig Licht. In Paris wurden in ungenutzten Parkhäusern Pilzfarmen eingerichtet und auch Chicorée wächst gut im Dunkeln [3]. Vielleicht könnten in Zukunft auch modulare Insektenfarmen auf Dächern und anderen ungenutzten Flächen stehen und die Lebensmittelreste nahegelegener Supermärkte und Haushalte als Futter nutzen [4]? Vielleicht kann ein Teil der Lebensmittelproduktion sogar wieder direkt bei uns zu Hause, auf dem Balkon oder Küchentisch stattfinden? [5]