Insekten sind Nutztiere der Zukunft. Bereits jetzt werden sie für Tierfutter und Lebensmittel in Insektenfarmen produziert, denn sie enthalten viel Protein und andere wichtige Nährstoffe. Auch ihr Panzer, der aus Chitin besteht, kann genutzt werden: für neuartige, biobasierte Materialien. Immer größere und professioneller Insektenfarmen sind in Planung, auch in Europa und Deutschland. Ein Nachteil dabei: Die Insekten mögen es das ganze Jahr über warm, damit sie wachsen und sich vermehren. Deshalb müssen Insektenfarmen hierzulande während der kälteren Jahreszeiten beheizt werden. Und das kostet Energie. Eine Lösung könnte die Kopplung von Insektenfarmen mit einer schon bestehenden Infrastruktur der Bioökonomie bieten: Biogasanlagen. Die beiden Konzepte fügen sich sogar wie zwei Puzzleteile zusammen, die sich endlich gefunden haben. Die Abwärme, die bei der Arbeit der Mikroorganismen in einer Biogasanlage entsteht und normalerweise einfach in die Umwelt abstrahlt, kann für die Beheizung der Insektenfarm genutzt werden. Gleichzeitig kann einiges davon, was von der Biomasse nach der Biogasproduktion übrig bleibt, als Futter für die Insekten genutzt werden. Umgekehrt können Überbleibsel des Insektenfutters in der Biogasanlage verwertet werden. So entsteht ein nachhaltiges Kreislaufsystem mit wenig Verlusten.